Ein Luzerner Jedermann

Die Zentralschweiz und Luzern blicken auf eine lange Freilichtspieltradition zurück. Nicht nur im städtischen Tribschen, sondern auch auf der Landschaft gehört sie zu den wichtigsten kulturellen Phänomenen. Das Luzerner Theater und die Freilichtspiele Luzern spannen erstmalig zusammen und beleben gemeinsam diese Tradition neu mit einem «Luzerner Jedermann».
Gott hadert mit Jedermann, denn es hapert bei der Nächstenliebe. So wird der Tod entsandt, den knausrigen Verschwender zur Rechenschaft zu ziehen. Jedermann, der für seine Buhlschaft Unsummen und für seinen in Not geratenen Nächsten kaum einen müden Heller springen lässt, ahnt, dass sein Schuldbuch nicht einfach zu bereinigen ist. Seine Suche nach Geleit schlägt fehl: Sein «treuer» Gesell und sein Vetter verweigern ihm die Gefolgschaft – ja sogar der Mammon, der schnöde, verlacht ihn als seinen «Narren» und «Hampelmann». Das Geld, mit dem er seine Welt zu beherrschen vermeinte, hat letztlich ihn selbst regiert.
Eine Unzahl von Darstellern, Schauspielerinnen und Schauspielern des Ensembles, Gästen und Amateuren aus Landschaft und Stadt zeigen ein Spektakel aus Text und Musik vor spektakulärer Open Air-Kulisse: im Herzen von Luzern, auf dem Jesuitenplatz, mit Blick auf die Jesuitenkirche. Und: Die Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen auf einem Podest, das teilweise über der Reuss schwebt.