Rinus Van de Velde

Während seine Helden unterwegs sind, im Cabriolet über die Alpen, durch einen Schacht ins Meer, im Platzregen an einer Weggabelung oder einsam im Wald mit einem ganzen Spanferkel über dem Feuer, bleibt Rinus Van de Velde (*1983) am liebsten in seinem Atelier. Reisen hält er nämlich für viel zu gefährlich! Mit seinen Filmen, Kartonkulissen und Styroporobjekten baut er ein wundersames Universum, in dem sich seine Figuren und das Publikum gleichermassen verstricken.
Seine Geschichten leben von Wiederholungen und Widersprüchen, seine Gestalten tauchen in grossformatigen oder intimen Zeichnungen und in Szenen aus Keramik auf. Seine Figuren sind auf sich selbst konzentriert, glauben sie an ihre Projekte, sie rüsten sich aus, aber kommen nirgendwo an. Wir schauen ihnen beim Scheitern zu, begleiten sie auf einer Expedition, bei einem Abenteuer, ins Atelier oder auch nur in den Hotellift und verlieren in Rinus Van de Veldes detailversessenen Interieurs mit grossem Vergnügen die Orientierung.